Solarthermie und Holzofen bei der Heizlastberechnung nach Verbrauchsverfahren
Die Eingabe von Solarthermie-Anlagen und Holzöfen hat einen direkten und wichtigen Einfluss auf die Heizlastberechnung nach Verbrauchsverfahren. Diese Berücksichtigung ist entscheidend für eine realistische Schätzung der Heizlast nach Verbrauch Ihres Gebäudes.
Das Grundprinzip des Verbrauchsverfahrens
Beim Verbrauchsverfahren wird die Heizlast eines Gebäudes auf Basis der gemessenen Energieverbrauchsdaten des Hauptwärmeerzeugers (z.B. Gas- oder Ölkessel, Brennwertkessel) ermittelt. Diese Methode nutzt reale Verbrauchswerte vergangener Heizperioden als Berechnungsgrundlage und dient dazu, eine schnelle Beurteilung des Gebäudes anhand der Verbräuche zu ermöglichen sowie zur Validierung der eigentlichen raumweisen Heizlastberechnung. Es ist jedoch nicht zur alleinigen Berechnung der Heizlast eines Gebäudes vorgesehen.
Die Problematik bei zusätzlichen Wärmequellen
Wenn in einem Gebäude zusätzlich zum Hauptwärmeerzeuger weitere Wärmequellen vorhanden sind, entstehen jedoch "unsichtbare" Energiebeiträge:
Solarthermie-Anlagen decken einen Teil des Wärmebedarfs durch kostenlose Sonnenenergie
Holzöfen und Kamine liefern zusätzliche Wärme durch Holzverbrennung
Diese Energiemengen sind bereits in den Verbrauchsdaten des Hauptwärmeerzeugers "abgezogen" - der gemessene Gas-, Öl- oder Stromverbrauch ist entsprechend niedriger, weil ein Teil der benötigten Wärme durch die zusätzlichen Quellen gedeckt wurde.
Warum die Korrektur notwendig ist
Ohne Korrektur würde das Verbrauchsverfahren zu niedrige Heizlasten ermitteln, da:
Die gemessenen Verbrauchsdaten nur den Energiebedarf des Hauptwärmeerzeugers widerspiegeln
Der tatsächliche Wärmebedarf des Gebäudes aber höher liegt
Die "fehlenden" Energiemengen von Solar und Holz nicht erfasst werden
Beispiel: Ein Haus verbraucht 15.000 kWh Gas, erhält aber zusätzlich 3.000 kWh durch Solarthermie und 2.000 kWh durch einen Holzofen. Der tatsächliche Wärmebedarf beträgt damit 20.000 kWh, nicht nur die gemessenen 15.000 kWh Gas.
Die Korrektur in unserer Software
Durch die Eingabe der zusätzlichen Wärmequellen berücksichtigt unsere Software:
Den geschätzten Energiebeitrag der Solarthermie-Anlage basierend auf einer Pauschale (40% des Warmwassers über Solar)
Den Holzverbrauch und dessen Energieinhalt basierend auf Holzart, Verbrauchsmenge und Wirkungsgrad (pauschal 80%).
Diese Energiemengen werden zu den Verbrauchsdaten des Hauptwärmeerzeugers addiert, um den realen Gesamtwärmebedarf des Gebäudes zu ermitteln.