Grundlage und Herkunft der U-Werte
In unserer Software orientieren wir uns bei der Auswahl der typischen U-Werte für Bauteile nahezu vollständig an den Angaben aus der Bekanntmachung der Regeln zur Datenaufnahme und Datenverwendung im Wohngebäudebestand (z.B. vom 8. Oktober 2020). Diese Werte sind nicht nur detailliert, sondern berücksichtigen auch die technische Entwicklung und gesetzlichen Anforderungen der letzten Jahrzehnte.
Die DIN EN 12831-1 (bzw. DIN/TS 12831-1) liefert auch allgemeine Grundlagen und vereinfachte Werte, die sich aber sehr stark mit den Werten der Bekanntmachung decken. Die Werte aus der Bekanntmachung sind in der Regel etwas genauer definiert, da z.B. die Werte der DIN 12831 ab 1995 keine Unterscheidungen mehr macht, während die Bekanntmachung noch eine neue Klasse für Baujahre nach 2002 beschreibt.
Unterschiede und Details der U-Werte
Die Bekanntmachung unterscheidet die U-Werte nicht nur nach Bauteilart (z.B. Außenwand, Fenster, Dach), sondern auch nach Baujahrsklassen. Besonders wichtig ist die Unterscheidung:
Vor 1977
1977–1984
1984–1995
1995–2002
Ab 2002
Für die Zeit ab 2002 gibt es in der Bekanntmachung bereits eine eigene Klasse, die den gestiegenen energetischen Standards der Energieeinsparverordnung (EnEV) und später des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) Rechnung trägt.
Ergänzung: U-Werte ab 2011
Wir haben in unserer Software zusätzlich U-Werte für Baujahre ab 2011 implementiert. Diese beruhen auf allgemeinen Erfahrungswerten, da für sehr junge Gebäude meist sehr detaillierte und aktuelle Informationen zum Wärmeschutzstandard vorliegen. Bei Verwendung unserer Typologie-Werte nach 2011 sollte also nochmal mit einem prüfenden Auge drüber geschaut werden. In der Praxis werden diese Typologie-Werte daher seltener benötigt, weil für Neubauten und aktuell sanierte Gebäude meist die tatsächlichen U-Werte aus Bauunterlagen oder Messungen bekannt sind.
Wann werden Typologie-Werte verwendet?
Typologie-Werte kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn keine exakten U-Werte vorliegen – etwa bei Bestandsgebäuden mit unklarer oder fehlender Dokumentation. In solchen Fällen bieten die Werte aus der Bekanntmachung eine zuverlässige und normenkonforme Grundlage für die Heizlastberechnung und energetische Bewertung.
Fazit
Primäre Quelle: Werte aus der Bekanntmachung der Regeln zur Datenaufnahme und Datenverwendung im Wohngebäudebestand (https://www.bundesanzeiger.de/pub/publication/qzQUGd8A3unSCCbVMcf?1)
Zusätzliche Werte: Für Baujahre ab 2011 auf Basis allgemeiner Erfahrungswerte.
Typologie-Werte: Besonders hilfreich bei fehlenden oder unvollständigen Bauunterlagen.
Damit gewährleisten wir eine realistische und praxisnahe Auslegung der U-Werte in Ihrer Planung und Berechnung.