Warmwasserverbrauch pro Person - Berechnungsgrundlagen für die Heizungsplanung
Der Warmwasserverbrauch pro Person ist ein wichtiger Parameter für die Wärmepumpenplanung und die Heizlastberechnung nach Verbrauchsverfahren, da er direkten Einfluss auf die Auslegung der Wärmeerzeugung und Speichersysteme hat.
Normwert nach DIN EN 12831
Nach DIN EN 12831 wird für die Heizlastberechnung ein Warmwasserverbrauch von 30 Litern pro Person und Tag bei 60°C als Berechnungsgrundlage verwendet. Dieser Wert dient als standardisierte Grundlage für technische Berechnungen.
Weitere Orientierungswerte aus der Praxis
DVGW-Arbeitsblatt W 551:
30-50 Liter pro Person und Tag bei 60°C
Je nach Komfortanspruch und Nutzungsverhalten
VDI 6002 (Solaranlagen):
Einfamilienhaus: 30-50 l/(Person·Tag) bei 60°C
Mehrfamilienhaus: 25-40 l/(Person·Tag) bei 60°C
Bürogebäude: 5-15 l/(Person·Tag) bei 60°C
GEG/EnEV-Berechnungen:
Wohngebäude: 25-35 l/(Person·Tag) bei 60°C
Einflussfaktoren auf den Verbrauch
Gebäudetyp und Nutzung:
Einfamilienhaus: Tendenziell höherer Pro-Kopf-Verbrauch
Mehrfamilienhaus: Gleichzeitigkeitseffekte reduzieren spezifischen Verbrauch
Seniorenwohnungen: Oft erhöhter Verbrauch (bis 40-50 l/Tag)
Komfortausstattung:
Badewanne: +10-15 l/(Person·Tag)
Regendusche: +5-10 l/(Person·Tag)
Spülmaschine/Waschmaschine: Meist Kaltwasseranschluss
Auswirkungen auf die Heizungsplanung
Der Warmwasserbedarf hat zum einen einen Einfluss auf die berechnete Heizlastberechnung nach Verbrauchsverfahren, zum anderen auf die Auslegung der Wärmepumpe in der Wärmepumpenplanung.
Ein hoher angenommener Warmwasserbedarf führt zu einer geringeren Heizlast nach Verbrauchsverfahren, da ein größerer Warmwasseranteil vom Gesamtenergieverbrauch abgezogen wird. Die erforderliche Leistung der Wärmepumpe fällt hingegen bei einem größeren Warmwasserbedarf höher aus, da mehr Energie für die Warmwasserbereitung benötigt wird.